Lotsenschoner Atalanta
Traditionssegler aus Wismar
Lotsenschoner Atalanta
Traditionssegler aus Wismar
Nov. 21: Die Takelarbeiten gehen sehr zügig vonstatten, aber leider können nicht alle Segel trocken geborgen werden. Sie werden daher erst einmal zum Trocknen in den Hallen ausgebreitet und erst dann in die Werkstatt gebracht. Während der Arbeiten am 3.11. wird die "Libra" von vier Schleppern aus dem Westhafen gezogen. Am 4.11. haben wir dann bereits den ersten Herbststurm mit heftigem Nordwind und einem Hochwasser von 5,87m - das sind in Alten Hafen weniger als 40cm bis zur Kaikante. Somit werden auch schon abendliche Einsätze zur Leinen- und Fenderkontrolle notwendig
Dez. 21: Es laufen vorbereitende Arbeiten für die großen Vorhaben des Winters. Am Heiligabend erwischt uns dann das zweite Hochwasser des Winters, aber da wir am Winterliegeplatz eine höhere Kaikante haben als am Baumhaus, genügen einfache Leinenkontrollen ohne zusätzliche Sicherungsmaßnahmen.
Jan. 22: Eine der vielfältigen Auflagen der See-BG ist, die Ankerkette um 30m zu verlängern. Um dieses zu erfüllen wird am 4.1. zunächst der Anker und die Kette an Land gebracht. Er muss entrostet und neu gestrichen werde. Nächster Arbeitsschritt ist das Überplanen des Hecks, um einigermaßen wettergeschützt arbeiten zu können. Inzwischen haben auch die Abbrucharbeiten am Schanzkleid an Steuerbord begonnen. Am 20.1. ereilt uns das nächste schwere Hochwasser mit einem Wasserstand von knapp 30 cm unter der Kaikante. Die Kai im Westhafen ist zum Glück höher als im Alten Hafen und der Wind drückt das Schiff zudem von der Kai weg. Am 26. ist es dann geschafft, das Schanzkleid ist komplett abgerissen.
Und schon wieder müssen wir mit Sturm und extremen Wasserständen klarkommen. Sturmtief "Nadia" hält uns in der Nacht vom 29. auf den 30.1. auf Trab, am Abend danach ist dann wieder mal Hochwasser (das 5. in diesem Winter). Zum Glück gibt es nur geringe Schäden: ein gebrochener Festmacher und reparable Schäden am Arbeitsponton.
Feb. 22: Die Vorbereitungen zum Aufbau des neuen Schanzkleids laufen. In der Werkstatt werden Teile gestrichen, die Stützen des Schanzdeckels werden restauriert. Aber wieder und wieder machen uns extreme Wetterlagen das Leben schwer. Zwischen 17. und 19.2. ziehen zwei schwere Stürme über's Land und machen nächtliche Leinenkontrollen notwendig. Zwischendurch müssen dann gebrochene Festmacher gespleißt werden. Sonst sind zum Glück keine Schäden zu beklagen, die regulären Arbeiten können wieder aufgenommen werden. An Maschine und Getriebe werden Ölwechsel vorgenommen, der Hilfsdiesel wird gewartet, der Motor des Schlauchbootes und die Rettungsinseln werden zwecks Wartung von Bord gebracht. An Deck werden die Fugen unter dem Schanzkleid gesäubert und für das neue Vergießen vorbereitet sowie weiter Holzschäden an den Stützen ausgebessert. Die Elektriker finden Fehlerquellen in der Decksbeleuchtung sowie in der Steuerung des Hilfsdiesels.
Mrz. 22: Schleif- und Lackierarbeiten an Steuerrad und Decksaufbauten haben begonnen. Der Aufbau des neuen Schanzkleides geht jetzt gut voran, im Bugbereich ist es schon bis unter den Schanzdeckel gezogen. Die Winterplane konnte bereits abgebaut werden. Im Motorraum werden umfangreiche Erneuerungen zum Einbau einer Motoralarmsteuerung erforderlich (Auflage der BG-See). Neue Messfühler, Grenzwertschalter, Analoganzeigen etc. werden eingebaut.
Apr. 22: Das neue Schanzkleid nimmt Formen an, die Beplankung ist nahezu fertig. Dann werden Klüsen, Speigatts, Klampen etc. ein- und angebaut. Danach erfolgen die notwendigen Anstriche. Parallel dazu wird das Schiffsinnere gereinigt, die Kojen wieder hergerichtet und die gesamte notwendige Ausrüstung wieder an Bord gebracht. Über Ostern und in den Tagen danach wird aufgetakelt.
Damit geht eine arbeitsreiche Wintersaison zu Ende, auch wenn noch kleinere Restarbeiten zu erledigen sind. Von insgesamt 27 Vereinsmitgliedern wurden dabei ca. 2025 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet!